Mittwoch, 19. Juni 2013

Das vergessene Nordlaos

Weit weit im Norden von Laos hinter endlosen Bergstraßen und grünen Hügeln, wo sich der sagenhafte Mekong und einer seiner Zuflüsse vereint, liegt das verwunschene Luang Prabang. Aufgrund der einzigartigen Architektur aus der französischen Kolonialzeit und den vielen Tempeln wurde die ehemalige Königsstadt zum Weltkulturerbe erklärt.

 So oder so ähnlich könnte die Beschreibung im Reiseführer für Luang Prabang lauten. Heute ist die Stadt aber vielmehr das touristische Zentrum von Laos. Die Touristen verdrängen die vielen Mönche und lassen sie vielmehr wie die Exoten aussehen. Die lange Busfahrt dorthin ist aber trotzdem die Reise wert. Besonders die tolle Umgebung mit viel Wasser, Wasserfällen und der Berglandschaft machen die Stadt so attraktiv.
Luang Prabang

Zufluss zum riesigen Mekong River



Auf der Busfahrt dorthin ist etwas außergewöhnliches passiert: Der Minibus war schneller als die angegebene Zeit. Das grenzt hier an ein kleines Wunder. Was das für den Fahrstil und alle beteiligten Mägen bedeutet, kann sich jeder selbst überlegen. Auf jeden Fall waren wir ziemlich froh mit wackligen Beinen dort angekommen zu sein und wir haben uns für insgesamt 4 Nächte das Zimmer mit einem weiteren Briten geteilt. Dort haben wir einige Ausflüge in die Umgebung gemacht, inklusive einer sehr netten Dschungelwanderung. Und wir haben uns Fahrräder ausgeliehen. Mein Fahrrad war jedoch in so schlechter Verfassung, dass nach dem halben Weg meine Pedale abgefallen ist. Ich habe nicht schlecht aus der Wäsche geschaut, aber ein netter Laote konnte mir helfen.






Bei den vielen Wasserfällen denkt man leicht: "Hm, dort muss es ja ziemlich viel regnen". Tatsächlich beginnt im Moment gerade die Regenzeit und vor der Reise hatte ich mir deshalb etwas Sorgen gemacht. Aber in den letzten Wochen hat es fast überhaupt nicht geregnet, geradezu extrem wenig. Die Laoten beginnen an den Regengöttern zu zweifeln. Um diese zu besänftigen, werden im Moment in vielen Dörfern Hühner geschlachtet und den Göttern geopfert ...

Weiter gings für uns in der "Busfahrt of Hell" nach Luang Namtha, ganz im Norden von Laos. Wir haben uns mal wieder Motorräder ausgeliehen und sind dort rumgefahren. Wir haben an der Grenze zu China gestanden und rübergewunken, haben einige Bergdörfer und ethnische Minderheiten besucht und haben einige Berge mit dem Motorrad erklommen. Volle Empfehlung!!

Die Laoten sind insgesamt sehr freundlich und hilfsbereit, aber gleichzeitig etwas zurückhaltender und unfassbar gelassen. Manchmal habe ich das Gefühl gehabt, dass sie gar nichts verkaufen wollen, sondern viel lieber einfach dasitzen und die Sonne auf ihr Gesicht scheinen lassen. Nach Vietnam war das eine sehr willkommener Kontrast und macht das Reisen sehr angenehm.

Jetzt sind wir weiter nach Chiang Mai in Thailand gefahren. Hier werde ich ein Paar Tage verbringen, bevor es weiter nach Bangkok geht. Von Bangkok werde ich dann in einer Woche zurückfliegen. Peter wird schon heute Nacht nach Bangkok fahren, falls du das liest, dann viel Spaß und "magisches" Glück beim Ende deiner Reise. Es war großartig mit dir zusammen zu reisen!

Ansonsten freue ich mich bald wieder zu Hause sein zu dürfen. Mit etwas Abstand sehe ich doch eine Menge Dinge, die ich in Deutschland vermisse. Besonders auf Familie&Freunde, das Essen (Nutella!) und ein richtig gutes festes Bett freue ich mich. Also bis bald,
David

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