In den letzten 5 Tagen bin ich zusammen mit Marcus den Fluss Whanganui runtergepaddelt. Die sogenannte "Whanganui Journey", eine 145km lange Reise durch dichten Regenwald über unzählige Stromschnellen. Ein kleines Abenteuer.
Als Vorbereitung sind wir zu einer der vielen heißen Quellen gefahren, um einige Eier als Proviant zu kochen. Dann haben wir uns einen großen Stock gesucht, eine (frische) Socke und einen Minigeysir. Die Eier haben wir in die Socke gelegt und die Socke am Stock befestigt, in das heiße Wasser gehalten und 10Minuten gewartet. EGGSELLENT!!!
Mit Proviant versorgt sind wir dann nach Taumarunui gefahren, von wo aus die Paddeltour beginnt. Hier gab man uns ein kurzes Briefing mit Hinweisen zu den schwierigsten Stellen und der Information, dass die meisten Kanuten mindestens einmal während der Reise umkippen. Sehr ermutigend. Nichtsdestrotrotz ging es dann ab aufs Wasser und rein in die ersten Stromschnellen. Was für ein feuchtes Vergnügen! Aber unser Boot hielt stand und so paddelten wir weiter bei Sonnenschein mit leichter Strömung. Eine sanfte Reise. Nach einigen Stunden paddeln erreichten wir dann eine Lavendel Farm, das letzte Anzeichen von Zivilisation nachdem es dann in den Regenwald ging.
Etwas später erreichten wir dann den ersten Zeltplatz. Für einen great walk waren hier nicht besonders viele Menschen unterwegs, genauer gesagt, hatten wir die nächsten zwei Zeltplätze für uns alleine. Wir haben auch alle Uhren abgeschaltet, sodass wir morgens mit der Sonne aufgestanden sind, tagsüber gepaddelt sind und bei Sonnenuntergang eingeschlafen sind. Ein sehr angenehmer Rhythmus.
Und so trieben die nächsten Tagen dahin (und wir auch meistens).
Am letzten Tag war es dann auf einmal vorbei mit der Einsamkeit als wir um eine Kurve gepaddelt sind und auf einmal alles voll mit Kanus und Menschen war. Nach etwas Verwunderung haben wir dann erfahren, dass das eine Art Maori Fest war, bei dem eine riesige Familie (120 Personen), den Fluss runterpaddelt. Und sie paddelten nicht nur, sondern lieferten sich Wettrennen, Wasserschlachten und bei einer besonders schwierigen Stromschnelle stiegen alle aus, um zu sehen, wie die anderen aus ihren Booten kippen. Jedes Mal wenn einer umgekippt ist, haben alle kollektiv gejubelt. Zum Glück konnten wir uns im Boot halten :).
Auf dem Fluss habe ich auch ein sehr nettes Ehepaar Richard&Judith kennengelernt, die ein schönes Haus in Wellington haben, wo ich im Moment übernachten darf. Jetzt werde ich mir Wellington etwas anschauen und in den nächsten Tagen werde ich dann eine Fähre zur Südinsel nehmen. Das nächste Update gibt es dann von der Südinsel!
Byebye Nordinsel,
David
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