Heute ist mein letzter Tag in Australien und etwas traurig bin ich schon. Es war eine wunderbare Zeit, die sprichwörtlich verflogen ist. Besonders fasziniert hat mich die vielfältige Natur und extreme Einsamkeit auf den Roadtrips und all die wunderbaren Menschen, die ich in Perth getroffen. Es war deutlich einfacher als gedacht mit Menschen verschiedenster Nationalitäten ins Gespräch zu kommen und viel über andere Kulturen zu lernen. Danke euch allen für die wundervolle Zeit.
Von dem Bildungssystem bin ich dagegen nicht nachhaltig überzeugt, die Australier vollbringen hier keine Wunder und ich hab das Gefühl, dass das allgemeine Niveau etwas niedriger ist (was meiner Meinung daran liegt, dass viele hier schon mit 16 oder 17 anfangen zu studieren). Dafür hatte ich während des Semesters wesentlich mehr Zeit zum Leben: surfen lernen (verdammt schwierig), Strand genießen (nicht so schwierig), und vielen anderen Dingen.
In der letzten Woche ging es dann wie versprochen noch einmal auf einen Roadtrip in den Süden mit einer bunt gemischten Truppe bestehend aus Ibrahim (Tunesien), Guilherme (Brasilien) und meinem Mitbewohner Taj (Bangladesh), allesamt Studenten / Mitarbeiter an der UWA. Und auch die Fachrichtungen waren bunt gemischt: Elektroingenieur, Maschinenbau, Bauingenieu und Mathematik, wir waren also für alle Eventualitäten gewappnet (wobei ich nicht weiß, wofür man ein Mathematiker in der Natur braucht)
Von links nach rechts: Ibrahim (Tunesien), Ich, Guilherme (Brasilien), Taj (Bangladesh) |
Unser Zeltplatz an dem Abend war nur 50m vom Ozean entfernt, sodass ich am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang (4:45Uhr) aus den Zeltfedern gekrabbelt; es hat sich gelohnt.
Weiter ging es noch einmal zu den besteigbaren Riesenbäumen in Pemberton, die uns nachhaltig begeistert haben:
Sandburg --- was sonst? |
Am nächsten Tag machten wir uns auf zu einer kleinen Wanderung durch die harsche Natur. Besonders eindrucksvoll sind hier die unzähligen Fliegen, die sich auf einen niederlassen und einen auf der Wanderung begleiten. Wenn man sich dann einmal schüttelt, dann fliegen schon einmal 100 Fliegen vom Körper weg.
Taj und das Meer |
Wenn man genau hinschaut, dann sieht man Taj und Guilherme |
Westaustralien hat tolle, absolut verlassene Strände |
und komische Fische |
Am Abend haben wir dann einen tollen Zeltplatz am See gefunden.
Sonnenuntergang |
Mond |
Sonnenaufgang |
Voller Zuversicht haben wir dennoch unser Zelt aufgeschlagen, aber gegen nach 1-2 Stunden mussten wir dann einsehen, dass das große Zelt dem Sturm nicht stand hält. Taj, der Bauingenieur hat entschieden, dass wir das große Zelt abbauen und nur das kleine Zelt aufbauen. Taj und ich haben dann im Zelt geschlafen und die anderen beiden im Auto. Das war eine ziemlich kalte Nacht für mich, ich hatte 5 Ebenen an meinem Körper (T-Shirt, Pullover, Sweatshirt, Fleece, Regenjacke) und den Schlafsack und dennoch hab ich etwas gefroren.
Nichtsdestrotz ging es am nächsten Tag weiter zu der lokalen Sehenswürdigkeit, der "Natural Gap", einer großen Felsspalte. An dem Tag war es so unfassbar windig, dass man kaum geradeaus laufen konnte. Ich hatte tatsächlich Angst wortwörtlich wegzufliegen. Das Wasser spritzt aus der Felsspalte ungefähr 10m hoch und bedeckte den danebenliegenden Parkplatz mit regelmäßigen Regenschauern. Nach 15Minuten bibbern im Auto haben wir uns dann tatsächlich entschieden, raus zu gehen und einen Blick zu riskieren. Als wir dann weiterfahren wollten, ist uns der Motor sprichwörtlich jedes Mal nach dem Starten abgesoffen. Nach dem wir dann schon das schlimmste befürchteten, hatte Guilherme, der Maschinenbauer, dann schlauerweise vorgeschlagen, im Leerlauf zu beschleunigen um den Motor am Laufen zu lassen und so konnten wir schließlich weiterfahren.
das einzige Foto von der Spalte |
Es gibt Affen in Westaustralien |
Der erste Gedanke war natürlich: Da klettern wir drauf! Aber der erste Versuch, den Fels zu erklimmen, scheiterte jedoch kläglich, sodass wir am nächsten Tag nochmal wiederkommen mussten und tatsächlich:
Die letzten Tage verbrachten wir dann mit Wandern und am Strand im Cape La Grande National Park 50km Esperance. Wir sahen auch das erste Mal Kängurus am Strand ---- soooo Australien!!
Schweinsnase |
Mond |
Sonnenaufgang |
Auf dem Rückweg stoppten wir dann noch bei der Wave Rock, einer versteinerten Welle, die größer aussieht als sie tatsächlich ist.
Jetzt werde ich mir noch etwas Sydneys City anschauen und morgen gehts ab nach Auckland, Neuseeland. Ich freue mich und bin gespannt, was mich erwartet.
Byebye Australia --- it was nice meeting you!
David
bisher war Wastaustralien ein weißer Fleck auf meiner Landkarte aber jetzt er viele Farben - eine paar Fragen bleiben allerdings: Können Känguruhs auf ihren langen Fußsohlen surfen? Kann man mit viel Geduld die Wave Rock kippen sehen? Wie groß muss der Tank sein um wieder in die Zivilasation zurück zu kommen? Was ist mit dem legendären Rabbit Proof Fence - ist er ein Konkurrenz zur chinesischen Mauer?
AntwortenLöschenMuss man wohl hinfahren, um das alles zu klären ...
Wenn Kängurus laufen, dann sieht das ein bisschen aus wie Yoga. Sie stützen sich auf ihre "Unterarme" und ziehen dann langsam die Beine nach vorne, sieht sehr amüsant aus :). Ob Wave Rock bricht, weiß ich leider nicht --- aber es hat wohl einige Millionen Jahre gedauert, bis die Welle so ist, wie sie heute ist. Das wäre dann wohl ein sehr langer Wellenritt! Der Tank muss gar nicht so groß sein, wir hatten 70L bei einem verbrauch von 10L/100km und sind ganz gut zurecht kommen. Eine Tankstelle findet man schon alle 250km. Den Kaninchenzaun haben wir leider nicht gesehen --- wir haben auch keine Kaninchen gesehen!
AntwortenLöschen